Hallertauer Gut(e)schein(e) Serie 2025
Bereits seit 2004 gibt es die Regionalwährung „Hallertauer“. Zum 21. Mal erscheinen heuer die HALLERTAUER GUT(e)SCHEIN(e), auf denen wie jedes Jahr Abbildungen der Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit persönlichem Bezug zu Pfaffenhofen abgebildet sind. Unter dem Titel „Malerei – Zeichnung – Grafik – Objekte“ beteiligen sich acht Künstlerinnen und Künstler aus der Region an der Ausstellung – Sabine Ackstaller mit Figuren, Iryna Fedorenko und Miodrag Pešićaus mit Malerei, Natalie Ponsot mit Malerei bzw. Objekten, Sebastian Schwamm mit Illustrationen bzw. Zeichnungen, Alfred Ullrich mit Druckgrafik, Matthias Wurm mit Objekten und Herbert Klee mit Malerei. Zudem werden die Ersttagsdrucke der Gutscheine in Verbindung mit grundlegenden Informationen zum Gemeinwohlgeld „Hallertauer“ gezeigt.
Der Herausgeber der Regionalwährung ist der Verein „HALLERTAUER REGIOnal – Verein für nachhaltiges Wirtschaften e. V.“. Er versteht sich als soziales Projekt, das nachhaltiges Wirtschaften mit regionalem Bezug im Sinne der Agenda 2030 ermöglicht.
Die Vernissage findet am Freitag, 17. Oktober um 19.30 Uhr in der Städtischen Galerie statt.
Sa., 18. Oktober 2025 bis 16. November
Die Ausstellung kann noch bis 16. November während der Öffnungszeiten der Städtischen Galerie Pfaffenhofen besichtigt werden.
pfaffenhofen.de
7. Irschenberger Kunstausstellung
Aufschwung Kunst
Leben und Wirken von Herbert Klee
geboren 1946 in Pfaffenhofen/Ilm.
Ausbildung zum Holzbildhauer und Grafikdesigner, seit 1972 freischaffender Maler, Zeichner, Holzschneider und Karikaturist.
Erste Ausstellungsbeteiligungen u.a. in Kempten, Dachau, im „Kunstsalon“, Haus der Kunst, München.
Ab 1978 regelmäßige Beteiligung an der „Großen Kunstausstellung“, München.
Es folgen Einzelausstellungen im In- und Ausland und Beteiligungen an verschiedenen Karikatur-ausstellungen, u. a. an der „3. Weltausstellung der Karikatur“ in Berlin.
1982 Gemeinschaftsprojekt „Körper“ mit dem Künstler Kurt Römhild – es entstehen 10 Arbeiten in Öl und Lack auf Plexiglas, die in Ulm und Wuppertal gezeigt werden. Wandgestaltung aufgrund eines Wettbewerbs.
Ab 1983 Zeichner für „Transatlantik“.
1984 entstehen großformatige Rollbilder zum -Thema „Die 7 Todsünden“.
1986 entsteht der „Medea-Zyklus“, der im Piper-Verlag veröffentlicht wird.
1987 Ausstellungsprojekt „Schauspielerkarikaturen“ in der „Kulisse“ der Münchner Kammerspiele.
1989 Zum 40. Jahrestag der Bundesrepublik erscheint die Grafik „Die Bundesrepublikaner“; zur Maueröffnung die Grafik „Schauplatz Berlin“.
1991 im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt München Konzeption und Realisierung der Ausstellung „Tankred Dorst“ im Gasteig Kulturzentrum, München.
Nach dem Projekt „Das große Palaver“ intensive Auseinandersetzung mit der Holzschnitttechnik. Es entstehen zunächst 7 Holzschnitte zur „Orestie“ von Aischylos und Arbeiten zum Thema „Dionysos –
Kult und Mythos“.
1994 Konzept und Realisierung der Ausstellung „Künstler zeigen Künstler“ im Auftrag des Landkreises Rosenheim.
1997 erscheint das Buch „Der EURO – Sein oder …“
Anlässlich der EXPO 2000 erscheint der Comic „Weyarn in Bayern“.
2001 Realisierung einer Brunnenanlage in Pfaffen-hofen/Ilm aufgrund eines Wettbewerbs.
2004 Einzelausstellung in der Galerie „Max 1“, -Iphofen, und im Gulbransson-Museum Tegernsee.
2005 Gestaltung des Gästecasinos von Bosch–Siemens-Hausgeräte in München.
2006 Künstlerische Gestaltung des Außenbereichs der Sparkasse Rottach-Egern (4 Bronzeskulpturen).
2011 Ausstellung „Lubok – Künstlerbücher aus -Leipzig“ im Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen.
2012 Einzelausstellung Galerie im Unteren Schloss, Pähl.
2014 Einzelausstellung bei der Graf von Pocci–Gesellschaft im Bergkramerhof.
2016 erscheint „Wann dann, wenn nicht jetzt“, ein Buch mit satirischen Kurzgeschichten. Ausstellung „Ölbilder, Holzschnitte und Zeichnungen aus 5 Jahrzehnten“ im neuen Kunstverein Pfaffenhofen/Ilm.
2017 Karikaturenausstellung in der Galerie Orange, Tegernsee; „Menschen und Stühle“ – Ausstellung im Kunstverein Bad Aibling.
2019 „Malerei – Zeichnung – Holzschnitt“ – Aus-stellung im Rathaus Pasing.
2021 „Arbeiten auf Leinwand und Papier“ – Einzelausstellung in der Galerie Bruckmühl.
2023 verstorben in Holzolling.
Bericht aus dem Merkur, 18.01.2024
Herbert Klees Tochter und Enkelin publizieren nach seinem Tod sein Alterswerk: ein Comic in 511 Bilder auf 148 Seiten. …“
Bericht: Bettina Stuhlweißenburg
Foto: Thomas Plettenberg
…mehr zu Tristan und Isolde
Ein verzwicktes Verhältnis
Mehr als 15 Jahre lang hat sich Herbert Klee mit dem sagenhaften Stoff von „Tristan und Isolde“ beschäftigt. Er steht damit in einer langen Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht und in Literatur und Dichtung ebenso wie in der Musik und im Ballett ihren Ausdruck fand.
In einen Comic wurde der Stoff allerdings noch nie gepackt und auf Bayrisch gab es den „Tristan“ bislang auch nicht. Herbert Klee, der seinen Mitmenschen stets aufs Maul schaute und alles Menschliche und Unmenschliche mit spitzer Feder zu Papier zu bringen vermochte, konnte hier aus dem Vollen schöpfen.
Tristans Heimat liegt bei Herbert Klee im Oberland, ebenso Tintajol, wo der Großbauer Marke lebt, Tristans Herr und Brotgeber, der ihm, ohne dass er es darauf anlegen würde, zum Verhängnis werden wird.
Wenn Tristan mit seinem lebenslangen Begleiter Kurneval auf die Walz geht, verschlägt es ihn in die Gegend um Weilheim, ins Dachauer Land und in die Holledau und schließlich nach Franken. Dabei durqueren sie die Sparifankerlschlucht, Tristan kämpft mit einem Wolpertinger, lässt keine Wirtshausrauferei aus und übt sich im Fingerhakeln und Steinheben. Bei der Brautwerbung für Marke wird Isoldes Aussteuer auf einem Kammertwagen durchs Land gezogen und zur Hochzeitsfeier von Marke und Isolde treten die Goaßlschnoizer auf und die jungen feschen Dirndl bringen Bier in irdenen Steinkrügen und rauen Mengen herbei. Ein Zaubertrank ist die Ursache für die Unzertrennlichkeit der beiden Liebenden Tristan und Isolde, doch ihre Beziehung können sie nur im Verborgenen oder „vogelfrei“ ausleben. Erst im Tod sind sie wieder vereint.
Wie in der jahrhundertealten Romanvorlage sind in Herbert Klees bayerischem Tristan Abenteuer zu bestehen, Täuschungen und Enttäuschungen lösen sich ab, Pfiffigkeit und Durchtriebenheit, unendliches Glück und schließlich unsagbare Trauer.
Herbert Klee hat großen Spaß bei der Arbeit an dem Comic gehabt und ist dabei über sich hinausgewachsen: Über 500 einzeln gemalte und gezeichnete Szenenbilder sind entstanden, dazu verfasste er einen eigenen Text auf der Basis der mittelalterlichen Vorlage und erstellte das Layout für den 150-seitigen Band. Bis zur ISBN-Nummer, dem Klappentext und der Widmung des Comicbandes für seine geliebte Frau Leslie und Sohn Pablo hatte der Künstler alles für den Druck vorbereitet. Sein überraschender Tod im November 2023 ließ es nicht mehr zu, dass Herbert Klee den fertigen Comic selber veröffentlichen konnte. Seine Familie hat das Werk aus dem Nachlass nun herausgebracht.
